Big Data? Intelligente Maschinen!

Politics & Society
Mittwoch, 7. Mai 2014 - 12:30 bis 13:00
stage 6
Beginner
Deutsch
Vortrag

Tags: 

Kurzthese: 

Viele denken, das Internet sei nicht mehr als eine riesige Datenbank und Big Data viele Daten, erfasst von zahllosen billigen oder kostenlosen Apps und abgespeichert in modernen Datenbankarchitekturen. Das ist ein fataler Irrtum. In der Welt hinter dem Bildschirm entsteht ein Universum an künstlicher Intelligenz, das sich von Daten nährt – je mehr Daten, desto besser. Lernende Maschinen, Millionen Euro schwer, klauben die Bruchstücke unseres Lebens auf und setzen sie zusammen zu einem unauslöschlichen Bild von uns und unserem Leben.

Beschreibung: 

Big Data ist der große Marketinghype der vergangenen zwei Jahre. Tatsächlich haben wir rund achtzig Prozent der heute weltweit verfügbaren Daten in den letzten vierundzwanzig Monaten erzeugt. Was geschieht mit unseren Daten? Noch immer denken die meisten Internetnutzer, ihre Daten lägen ungenutzt in verteilten Datensilos herum. Das wäre wirklich kaum der Rede wert. Doch sie irren sich.

Big Data ist fast zwanzig Jahre alt und hat nur darauf gewartet, dass moderne Hardwareinfrastruktur ihre maximale Rechenkapazität erreicht und die Datenmengen so zugenommen haben werden, dass sie für Maschinen einen Sinn ergeben. Das ist heute der Fall. „Datenfusion“ heißt das Verfahren, das Big Data zugrunde liegt und das Mathematiker, Physiker oder Informationstheoretiker nutzen, um aus Rohdaten neue Informationen abzuleiten. Und Datenfusion ist künstliche Intelligenz. Ursprünglich für die militärische Aufklärung entwickelt und dort seit zwei Jahrzehnten erfolgreich im Einsatz, hat Big Data in einer ersten Kommerzialisierungswelle seit 2003/4 die Finanzindustrie völlig verändert und greift jetzt als „Internet der Dinge“ auf Bürger und Konsumenten über.

In der Finanzindustrie hat sich bereits eine maschinelle Parallelwelt entwickelt, die der Mensch nicht mehr versteht oder unter Kontrolle hat. Die maschinelle Parallelwelt der Börsen hat zudem nichts mehr mit der ökonomischen Realität der gehandelten Unternehmensaktien zu tun. Was sind die Risiken?
Was kann passieren, wenn mit derselben Geschwindigkeit wie in der Industrie auch in unserem Alltag eine maschinelle Parallelwelt aus autonomen, asynchron tätigen und miteinander vernetzten Maschinen entsteht? Was müssen wir heute tun, damit wir unsere intelligenten Maschinen auch morgen noch unter Kontrolle haben?

Videoaufzeichnung: 

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