Designforschung für die vernetzte Gesellschaft

Science & Technology
Mittwoch, 7. Mai 2014 - 12:30 bis 13:00
stage 1
Beginner
Deutsch
Vortrag

Tags: 

Kurzthese: 

Grundlage einer vernetzten Gesellschaft ist Partizipation - sich einbringen, miteinander teilen, mitgestalten. Doch auf dem Weg dorthin gibt es viele Hürden, bis Internetzugang zu einem Bürgerrecht und digitale Teilhabe zu einer allgemeinen Kulturtechnik werden. Wie wir gemeinsam diese Hürden überwinden können, zeige ich an Beispielen aus dem Design Research Lab - mit digital / analogen Briefkästen, Handschuhen für Taubblinde und Apps zum ziellosen Umherschweifen.

Beschreibung: 

Designforschung findet statt. Sie expandiert sogar, je mehr Arte- und Technofakte aus den Designstudios und Laboren auf den freien Markt gelangen. Ihr geht es darum, Brücken zwischen technologischen Innovationen und realen Anforderungen der Menschen in ihrem Alltag zu schlagen. Denn oft kommen Dinge aus den Köpfen ihrer Erfinder in die Welt und fristen dort ein trauriges Dasein zwischen Berührungsängsten und Unverständnis. Und das, wo sie doch eigentlich als zukunftszugewandte Erleichterung oder zumindest ästhetische Bereicherung gedacht waren.

An der Universität der Künste Berlin widmet sich ein ganzes Forschungslabor der Frage des Abbaus von Schwellenängsten. Gesche Joost beschäftigt sich dort als Leiterin mit Interface- und Interactionsdesign sowie audio-visueller Rhetorik. Wichtige Leitfragen ihrer Arbeit sind z.B. Wie können Menschen vor dem Hintergrund ihrer Alltagserfahrungen in die Entwicklung einbezogen werden? Und wie wollen wir in Zukunft kommunizieren und interagieren?

Formschön in der Theorie und partizipativ in der Praxis, so könnte man sagen, sollte eine Designforschung sein, die den Menschen einbezieht und damit als Prototyp für die vernetzte Gesellschaft dienen kann. 'Vernetzte Gesellschaft' ist auch ein gutes Stichwort zu Gesche Joost, denn neben dem Direktorenposten am Design- Forschungslabor der UdK berät sie seit kurzem als Internetbotschafterin der Bundesregierung die EU-Kommission in Fragen der digitalen Agenda.

Man könnte also fast sagen, dass sie sich darauf spezialisiert hat, zwischen Sphären zu vermitteln, die eigentlich nicht so richtig geschmeidig zusammenpassen. Seien es führende Persönlichkeiten der Europapolitik im schweren Zwirn mit Glasfaserkabeln oder auch aalglatte Oberflächen mit alltäglichen Klebehänden. Wie ihr dieser Spagat gelingt und was die digitale Gesellschaft von den Designlabors dieser Welt lernen kann, verrät uns Gesche Joost auf der re:publica.

Videoaufzeichnung: 

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