Kurzthese:
Beschreibung:
Selbst wenn Ihr niemals selbst Rollenspiele gespielt habt, wird ‰uer tägliches Leben vermutlich von ihnen beeinflusst. Egal, ob Ihr bei einem Foursquare-Checkin eine Medaille erhaltet oder bei Farmville in die 34. Spielstufe aufsteigt – die Mechanismen in vielen Apps stammen aus Dungeons & Dragons (D&D) und anderen frühen Rollenspielen. Mehr noch: Die Idee, in einer virtuellen Welt eine Figur zu verkörpern oder einen Avatar zu besitzen, stammt letztlich aus Tischrollenspielen. Wer die heutige Netzkultur wirklich verstehen will, muss sich auch mit der Geschichte von D&D zu beschäftigen.
Diese Session entführt Euch in die Mitte des 19. Jahrhunderts, als ein preußischer Offizier das erste Multiplayer-Strategiespiel der Geschichte erfand. Sie beschreibt, wie sich in den Fünfzigern und Sechzigern des 20. Jahrhunderts um diese Konfliktsimulationen die Offline-Pendants von Messageboards bildeten. Und sie zeichnet den Aufstieg von D&D und anderen Tischrollenspielen nach, die schon lange vor der Existenz vernetzter Rechner Menschen in virtuelle Welten teleportierten.
Wir haben die Kulturgeschichte des Rollenspiels mehr als vier Jahre lang für unser Buch "Drachenväter: Die Geschichte des Rollenspiels" erforscht. Dies ist eine Session mit vielen Bildern und Illustrationen aus unserem Fundus - von Fotos des so genannten Kriegsspiels des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III. über Radierungen, die den Spieledesigner und Schriftsteller H. G. Wells beim Spielen zeigen, bis hin zu den Fantasy-Rollenspielen der Achtziger und Neunziger.