Kurzthese:
Beschreibung:
Seit mehreren Jahren gibt es immer wieder netzpolitische (aber zunehmend auch aktivistische) Anliegen, die online verhandelt werden. Viele engagierte Menschen diskutieren miteinander, und sind sich meist darin einig, dass bestimmte Grundwerte wie Freiheit (im Netz und anderswo) hochgehalten werden müssen. Als Fremd- und Selbstbeschreibung schnell als "die Netzgemeinde" gelabelt gibt es seit einiger Zeit zunehmend Stimmen, die sich fragen, ob diese nicht näher definierte Gruppe überhaupt gesellschaftliche Relevanz hat - und wenn ja, in welcher Form.
Doch das Digitale verwebt sich immer weiter in alle unsere Lebensbereiche, und so stellen sich neue, vielleicht drängendere Fragen: gehört ein BILD.de Kommentator zur Netzgemeinde? Wie soll man Fashionblogger_innen dort einordnen? Warum hängen Jugendliche lieber auf YouTube oder Tumblr als auf Twitter ab? Kümmert sich überhaupt irgendwer um die digitale Spaltung oder ist die Netzgemeinde so damit beschäftigt, Bücher zu schreiben und Reden zu halten, dass sie das Große und Ganze aus den Augen verloren hat?
Im Talk will ich versuchen zu erklären, wie auch online Welten aufeinander prallen und sich eigene Milieus bilden. Die Netzgemeinde als Sammelbegriff für Digital Natives, Aktivist_innen und Netzelite scheint überholt und nicht mehr passend. In Konsequenz versuche ich, den Begriff neu zu belegen und aufzubrechen. Danach will ich die Brücke zu Aktivismus, netzpolitischen und gesellschaftlichen Zielen schlagen.