Smart Grid - Smarte Überwachung vs. Energiewende von unten

Politics & Society
Mittwoch, 7. Mai 2014 - 11:45 bis 12:15
stage 5
Beginner
Deutsch
Vortrag

Kurzthese: 

Das Smart Grid der Energiekonzerne zur Optimierung der Stromnetze sammelt Daten aus unserem privatesten Lebensmittelpunkt: Unserer Wohnung. Was sind das für Daten? Wer könnte sie wofür nutzen? Wie können wir verhindern, dass selbst unser Offline-Alltag für Firmen und Behörden völlig transparent wird? Und wie können WIR diese Technik gegen die Energiekonzerne einsetzen?

Beschreibung: 

Die Energiekonzerne entwickeln und testen momentan das Smart Grid - das intelligente Stromnetz. Intelligent meint hier allerdings weniger dass es mitdenkt, sondern dass es jede Menge Daten sammelt und auswertet. Daten aus unserer Privatsphäre, nämlich unserem Lebensmittelpunkt: Unserer Wohnung. Die Verwendung dieser Daten dient zunächst der Optimierung der Stromnetze.

Aber: Es sind Daten, die erfassen, wann wir zu Hause sind und wann nicht, wann wir aufstehen und ins Bett gehen. Wann wir unseren Kaffee kochen. Wann wir duschen und wie oft wir den Rechner anstellen. Wie oft und wann wir den Herd benutzen, wann wir fernsehen, welche Räume wie oft verwendet werden (und wofür wir welchen Raum vermutlich nutzen). Wann wir Besuch haben. Und vor allem, wann wir plötzlich etwas anders machen als sonst. Es ist also die Erweiterung der Überwachung in unsere ganz private Offline-Welt.

Solche Daten sind weit über den Zweck der Stromnetzoptimierung wertvoll und es wäre verwunderlich, wenn sie nicht Begehrlichkeiten erzeugen würden oder die Stromkonzerne nicht schon längst ein Geschäftsmodell für den Verkauf in der Schublade hätten. Über eine Regulierung wird momentan öffentlich noch gar nicht ernsthaft gesprochen.

Ich stelle die Fähigkeiten des Smart Grid vor, die Vorteile und Gefahren davon. Aber ich will nicht die FAZ machen sondern auch Ansätze vorstellen, wie man diese eigentlich ganz hilfreiche Technologie selbst nutzen kann und dabei seine Daten behält. Die andere Dimension dieser Technik beinhaltet nämlich auch die Vision von einer kollektiven, lokalen Energieautonomie. Stromkonzerne und Stadtwerke haben nicht nur Freude daran sondern durchaus auch Angst davor, dass Menschen dieselbe Technik nutzen, um eigene Energievereine zu gründen und ihnen das Geschäft versalzen...

Videoaufzeichnung: 

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