„Überwachung macht impotent!“ – Neue Narrative gegen Überwachung

Politics & Society
Dienstag, 6. Mai 2014 - 12:30 bis 13:30
stage 4
Beginner
Deutsch
Vortrag

Tags: 

Kurzthese: 

Was könnte die große wirkmächtige Geschichte sein, die wir gegen Überwachung erzählen müssen, damit die Menschen sich endlich wehren?

Beschreibung: 

Überwachung ist böse, das wissen wir alle, und doch existiert sie: Massenhaft, global, übermächtig. Leider scheinen das die meisten Menschen in diesem Land anders zu sehen – oder ihr Haustier ist ihnen wichtiger. Eine Mehrheit wählt die Parteien, die Überwachung forcieren. Sie dulden und ertragen, was sie nicht verstehen und nicht spüren. Denn sie glauben die Geschichten von Terroristen, die man fangen muss. Sie glauben, dass wer nichts zu verbergen, auch nichts zu befürchten hat.

Es braucht also neue Narrative, gestützt von kraftvollen taktischen Argumenten, um zu überzeugen und zu mobilisieren. Denn sind nur genug Menschen dagegen, reagiert sogar die Politik. Veränderung ist eine Espressokanne: Der Druck muss hoch genug sein. Sonst kommt nichts raus.

Was kann man also aus der Geschichte, aus psychologischer und soziologischer Forschung gegen Überwachung ins Feld führen? Was ist empirisch belegt? Macht Überwachung krank, dumm, impotent? Zerstört sie Gesellschaften, schädigt sie das Rückenmark? Welche narrativen Hebel haben frühere Aktivisten genutzt, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen?

Was könnte die große wirkmächtige Geschichte sein, die wir gegen Überwachung erzählen müssen, damit die Menschen sich endlich wehren?

Die Session soll Handreichung für Überwachungsgegner sein, für Aktivisten, Journalisten und Bürger, denen auf „ich habe nichts zu verbergen“ und „was schadet es schon?“ simple, aber effektive Entgegnungen fehlen. Inklusive einer kleinen Kulturgeschichte des Phänomens Überwachung, ein paar saftigen Horrorstorys von Überwachungsdystopien, den plakativsten Studien, den schlimmsten Negativbeispielen, den noch schlimmeren Zukunftsabschätzungen. Um eine offene Diskussion zu erreichen, welches taktische Argument gegen Überwachung am wirksamsten ist. Welche Geschichte wirkt.

(Die Diskussion läuft schon, siehe bspw. meinen Text und Kommentare „Neue Narrative“: http://www.friedemannkarig.de/blog/2014/01/14/neue-narrative/)

Und nicht zuletzt ist der Vortrag auch sarkastisches Unterhaltungsformat: Mit den besten Überwachungs-Memes, Videoschnipseln, Zitaten und Gags. Denn zusammen über die Bedrohung lachen ist ein erster ziviler Ungehorsam. Aufklärung ist zuerst Aufheiterung. Oder mit Billy Wilder: “If you tell the truth, make them laugh. Or they will kill you.”

Videoaufzeichnung: 

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