Warum ACTA Jugendliche bewegt hat und PRISM kaum - eine Spurensuche

Research & Education
Dienstag, 6. Mai 2014 - 16:45 bis 17:00
stage D
Beginner
Deutsch
Vortrag

Tags: 

Kurzthese: 

Wo wir eben noch freudig ob des kommenden Nachwuchses und derem neu entfachtem netzpolitischem Interesse waren, tritt Ernüchterung an dessen Stelle. Die Bevölkerung und insbesondere der viel beschriebene "digitale Nachwuchs" scheint desinteressiert. Warum hat ACTA bewegt? Und warum bewegt PRISM die junge Generation kaum? Der Vortragende zeichnet die Perspektive zahlreicher Jugendlicher nach, setzt diese in Kontext aktueller Forschung, zeigt jugendliche Haltungen in Video-Interviews und präsentiert auch Gegen-Ansätze, z.B. Medien-Produktionen Jugendlicher gegen Überwachung, die Hoffnung machen.

Beschreibung: 

Im Kontext meiner Arbeit als Medienpädagoge begegne ich permanent Jugendlichen, die sehr unterschiedlich mit Themen der Netzpolitik umgehen. In Sachen PRISM/NSA und den vielen Enthüllungen durch Snowden wurden zahlreiche Themen beleuchtet, doch warum die Bevölkerung sehr zurückhaltend bis gleichgültig reagiert, darüber kann nur spekuliert werden. Doch bei ACTA schien dies anders, eine neue Generation netzpolitisch Aktiver wurde bejubelt. Ebendiese scheint indes kaum Interesse an PRISM und Co. zu haben. 

Ist dem wirklich so? Was war anders bei ACTA? Wie beurteilt die junge Generation selbst diese Phänomene?

Ich werde von einer Recherche-Reise durch Deutschland berichten. Dabei treffe ich die verschiedensten Jugendlichen - von "bildungsfernen Jugendzentrumsgängern" bis zum "medienschaffenden YouTuber". Klar ist, nicht jeder junge Mensch interessiert sich brennend für "große Politik". Klar ist aber auch, das sich viele Jugendliche kreativ und kritisch mit ihrer medialen Umwelt auseinandersetzen. Überprüft werden diese Statements anhand aktueller Forschung. Den kreativen Umgang zeigen uns Wettbewerbe wie der Deutsche Multimediapreis MB21 oder Ohrenblick mal, ein Handyclipwettbewerb. So werden also auch hoffnungmachende Beispiele präsentiert, wo Jugendliche sich sehr kritisch mit (Voll-)Überwachung auseinandersetzen - und dies auch noch genial in Medienprodukten umsetzen. 

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